Kleine Herde zur Landschaftspflege nach Ostfriesland

Bezirksregierung Weser-Ems hat Interesse am Einsatz von Wasserbüffeln in Naturschutzgebieten

Büffel als Medienstars: Der NDR sendete live von der Sandhatter Farm.

Die Hatter Wasserbüffel sorgen weiter für Furore: Schon zum dritten Mal hatte sich jetzt der NDR mit seiner Sendereihe "DAS! Unterwegs" auf den Weg nach Sandhatten gemacht, um in einer 20-minütigen Live-Übertragung unmittelbar von der Büffelweide und vom Direktvermarktungsbetrieb "Hof Eickhorst" zu berichten.

Bereits um 9 Uhr traf sich am 2. Juni 2003 ein dreiköpfiges Team mit Büffelzüchter Peter Biel am Rande des Naturschutzgebiets Hasbruch, um Einspielungen für die Live-Sendungen um 14 Uhr und um 17.30 Uhr vorzubereiten und die in Außenstellen der Büffelfarm in Nordenholz bei Hude grasenden Jungbullen und Färsen aufzunehmen.




Redakteurin Sine Wiegers stattete mit ihrem Fernsehteam der Fleischerei Radvan einen Besuch ab. Hier werden von Meister Andreas Radvan die schmackhaften Delikatprodukte wie Büffel-Nagelholz, Büffel-Salami, Knack- und Bratwurst sowie die beliebten "Buffalis" hergestellt und verkauft.




Fred Eickhorst stellte seinen Direktvermarktungsbetrieb vor und präsentierte zahlreiche Produkte, zu denen auch Büffelfleisch und die Büffel-Wurstspezialitäten gehören. Dr. Hartmut Ludewig vom BUND Oldenburg schilderte seine guten Erfahrungen mit dem Einsatz von drei Wasserbüffeln in der Haaren-Niederung in Oldenburg, wo sich die Allrounder als Landschaftspfleger bereits vollauf bewährt haben.

Besonders freute sich Farmleiter Peter Biel darüber, dass nach der bestehenden Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Hannover und dem Einsatz von elf Wasserbüffeln am Steinhuder Meer nun auch die Bezirksregierung Weser-Ems zur Kooperation mit der Büffelfarm Hatten bereit ist. Der Dezernent für Naturschutz, Ingolf Faida, bekundete auf Befragen der NDR-Moderatorin Iris Woggan-Kaiser sein Interesse am Einsatz des Wasserbüffels als Landschaftspfleger im Naturschutzgebiet "Fehntjer Tief" bei Aurich. Die Beweidung mit den genügsamen Wasserbüffeln, so Ingolf Faida, könne in Naturschutzgebieten durchaus interessante Perspektiven eröffnen.




Seine mehrjährigen Erfahrungen im Umgang mit Wasserbüffeln vermittelte Landwirt Hergen Eickhorst seinem Berufskollegen von Bioland, Dieter Peters aus Großefehn bei Aurich, der sich bereit erklärt hat, die Betreuung von Wasserbüffeln im Naturschutzgebiet "Fehntjer Tief" zu übernehmen. Dieter Peters bekundete im Interview sein Interesse, zur Ergänzung seiner Heidschnucken und Zwergzebus auch Wasserbüffel aus dem Rinderbereich in der Landschaftspflege einzusetzen.




Für die Niederung "Fehntjer Tief" ist zunächst vorgesehen, in Zusammenarbeit mit der Büffelfarm Hatten probeweise eine kleine Herde auf einer geeigneten Fläche zu halten, um Erfahrungen zu sammeln. Nach einem Jahr der Praxis werde dann zu entscheiden sein, ob in einem größeren Maßstab weitergemacht werden könne, sagte Ingolf Faida. Interesse bei Landwirten aus dem Gebiet sei vorhanden. Die Bezirksregierung als obere Naturschutzbehörde werde sich zusammen mit dem Landkreis Aurich bemühen, die erforderlichen – u. a. auch finanziellen – Voraussetzungen zu erfüllen, kündigte der Dezernent an.


Ganz geheuer war es anfangs Iris Woggan-Kaiser doch nicht, den Wasserbüffeln während der Interviews den Rücken zuzukehren. Aber auch sie fand schließlich Zutrauen zu den großen Grasfressern und traute sich mit Peter Biel an der Seite ganz dicht an die Herde heran.